Mythos- Kinder des Drachen und der Fee


Lạc Long Quân – Âu Cơ der Drachenkönig des Meeres und Âu Cơ – eine schöne Feengöttin aus den Bergen.

Con Rồng Cháu Tiên – “Kind des Drachen und der Fee”

Heute nennen sich die Vietnamesen selbst die „Kinder des Drachen und der Fee“ und beziehen sich dabei auf die Blutlinie der Legende. Diese Legende einigt die verschiedenen Regionen Vietnams zu einer Nation. So wie es versprochen wurde, kümmert man sich umeinander, da alle Vietnamesen sich und ihren Stamm lieben, ehren und beschützen sollen.

Lạc Long Quân – der Drachenkönig des Meeres und Âu Cơ – eine schöne Feengöttin aus den Bergen, gelten als die Ahnen des vietnamesischen Volkes.

Der Legende nach gab es in der Antike im Land von Lạc Việt (heute Nordvietnam) einen Gott namens Lạc Long Quân. Er ist der Sohn von Long Nữ (Tochter des Drachen) und besaß göttliche Kräfte. Er lebte in seinem Unterwasserpalast, stieg aber oft auf die Erde herab, um den gewöhnlichen Menschen bei der Landwirtschaft zu helfen und verschiedene zerstörerische Monster, wie den gefürchteten Hồ Tinh (Dämonenfuchs), zu besiegen. Diese großzügigen Taten retteten viele hilflose Dorfbewohner und machten ihn zum Helden.

Gleichzeitig lebte weit entfernt in den Bergen im Norden eine Göttin namens Âu Cơ, die dieselbe Abstammung wie Thần Nông (der Bauerngott) hatte und bildschön war. Sie hatte ebenfalls großes Interesse daran, verschiedene Orte zu bereisen.

Eines Tages wollte Âu Cơ das Land Lạc Việt besuchen, da sie gehört hatte, es sei ein faszinierendes Land mit schönen Landschaften und einer Fülle von Flora. Sie ahnte nicht, dass diese Entscheidung zu ihrer schicksalhaften Begegnung mit Lạc Long Quân führen würde. (Es gibt auch verschiedene Geschichten darüber, wie sie sich trafen, aber ich finde es schwer, eine Version auszuwählen, also lassen wir diesen Teil hier aus).

Lạc Long Quân und Âu Cơ verliebten sich und heirateten bald darauf. Nicht lange danachwurde Âu Cơ schwanger und gebar einen Sack, der 100 Eier enthielt. Diese als sie schlüpften kamen 100 gesunden Babys zur Welt. Magischerweise wuchsen sie so schnell wie das Licht und wurden bald zu 100 jungen, starken Kindern mit den Kräften ihres Vaters. Jedoch konnte Lạc Long Quân nicht lange an Land bleiben, also musste er sich von Âu Cơ und seinen Kindern trennen, um ins Meer zurückzukehren. Tag für Tag wartete Âu Cơ einsam und melancholisch auf die Rückkehr ihres Mannes. Als ihre Geduld am Ende war, rief sie Lạc Long Quân und sagte:

-Wie kannst du es übers Herz bringen, mich zurückzulassen und unsere Kinder nicht

gemeinsam aufzuziehen?

Lạc Long Quân gestand daraufhin:

-Ich stamme von den Drachen ab, du von den Feen. Einer lebt unter Wasser, während der andere in den Bergen lebt. Unsere Bräuche sind nicht kompatibel. Daher können wir nicht in Harmonie weiterleben. Nun, von all unseren Kindern wird die Hälfte mit mir zum Unterwasserpalast gehen, und die andere Hälfte wird mit dir an Land bleiben. Sollte einer der Gruppen Unglück begegnen, muss die andere helfen. Sie verabschiedeten sich und teilten ihre Kinder gleichmäßig zwischen Hochland und Ozean auf.

Der älteste Sohn, der Âu Cơ ins Hochland folgte, wurde als König gekrönt, mit dem Titel Hùng Vương (König Hùng), und gründete die Nation „Văn Lang“ mit Phong Châu (heute Phú Thọ) als Hauptstadt.

Die Dynastie lebte weiter unter der Herrschaft von 18 Königen, die alle den Titel Hùng Vương trugen. Jahrtausende später hat sich die Nation „Văn Lang“ zu „Việt Nam“ entwickelt, mit einem Land, das weiter nach Süden expandierte und einer Kultur, die weiter bereichert wurde. Doch eines hat sich in der vietnamesischen Ideologie nie geändert. Sie sind alle „đồng bào“ und teilen die gleichen Wurzeln. Aus diesem Grund müssen sie in Harmonie leben und dürfen das Versprechen, einander zu helfen, nie vergessen.

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