Der Band zeigt am Beispiel der vietnamesischen Migration auf, dass das Leben in der Diaspora
vielgestaltige Formen annimmt. Indem die Nation von ihren Rändern aus in den Blick genommen
wird, können bisher marginalisierte Fragen in den Fokus gerückt werden und aus der Sicht der
migrantischen Subjekte neu gedacht werden. Dieser Perspektivwechsel durchzieht die
vielschichtigen Analysen, Gespräche, Porträts, Foto-Essays und Kurzgeschichten namhafter
Wissenschaftler*innen und talentierter Künstler*innen dieses Bandes. Anstatt Migration lediglich
als ein zu bewältigendes Problem zu begreifen, beleuchten die Beiträge ihre kosmopolitischen
Potenziale. Vor diesem Hintergrund werden vielfältige Verbindungen zu anderen People-of-Color-
Gemeinschaften in Deutschland gezogen. Das Leben zwischen hybriden Kulturen, politischen
Grenzen und konstruierten Nationen wird in diesem Buch als eine Form des Zuhause-Seins
untersucht. Diese Konstellation stellt eine zentrale Zukunftsaufgabe postkolonialer
Migrationsgesellschaften dar.