Vietnamesich-Deutsche Beziehung
Entwicklung der Beziehungen
Die diplomatischen Beziehungen zwischen Vietnam und der Bundesrepublik Deutschland wurden am 23. September 1975 aufgenommen. Seitdem haben sich die freundschaftlichen und kooperativen Beziehungen zwischen den beiden Ländern zunehmend positiv, tiefgreifend, effektiv und umfassend entwickelt. Deutschland ist seit vielen Jahren einer der wichtigsten Partner Vietnams in Europa. Das gegenseitige Vertrauen und Verständnis zwischen den beiden Ländern wird durch die Aufrechterhaltung von hochrangigen Austauschen und Kooperationsmechanismen verstärkt. Während des Besuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Vietnam (Oktober 2011) unterzeichneten die beiden Premierminister die gemeinsame Hanoi-Erklärung zur Etablierung einer strategischen Partnerschaft, in der konkrete Ziele und Maßnahmen zur Stärkung der Zusammenarbeit in prioritären Bereichen festgelegt wurden.
Die beiden Länder führen regelmäßig hochrangige Delegationen und Kontakte, um die Zusammenarbeit voranzutreiben. Zu den jüngsten Besuchen gehörten: Premierminister Nguyen Xuan Phuc (07/2017); Vize Premierminister und Außenminister Pham Binh Minh (02/2019) besuchten Deutschland. Die deutsche Delegation besuchte Vietnam mit dem deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier (10/2016); Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (03/2019). Bundeskanzler Olaf Scholz (2022). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (2024).
In Bezug auf die Parteibeziehungen führen die Kommunistische Partei Vietnams und die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) regelmäßig theoretische Dialoge auf Parteiebene durch, die abwechselnd in beiden Ländern stattfinden. Der fünfte theoretische Dialog fand am 15. November 2016 in Hanoi statt und der sechste fand vom 2. bis 7. Juli 2017 in Berlin statt. Die Kommunistische Partei Vietnams führte im April 2019 ihren zweiten Dialog in Deutschland durch.
- Handel und Investition
Beide Nationen haben mehrere Abkommen unterzeichnet, die die rechtliche Grundlage für wirtschaftliche Zusammenarbeit schaffen, darunter das Doppelbesteuerungsabkommen, das Investitionsförderungs- und -schutzabkommen sowie Abkommen im Bereich Seefahrt und Luftfahrt.
- Handel:
Deutschland ist der größte Handelspartner Vietnams in Europa (mit fast 20% der vietnamesischen Exporte in die EU) und auch ein wichtiger Transitmarkt für vietnamesische Waren zu anderen europäischen Märkten. Der bilaterale Handel betrug im Jahr 2023 rund 12 Milliarden US-Dollar. Vietnams Exporte nach Deutschland umfassen hauptsächlich Telefone und Computerkomponente, Bekleidung, Schuhe, Kaffee, Landwirtschafts- und Fischereiprodukte, während Importe aus Deutschland hauptsächlich Maschinen, Ausrüstung, Ersatzteile, Transportmittel, Autos, Chemikalien, Pharmazeutika und Milchprodukte umfassen.
Deutschland spielte eine aktive Rolle bei den Verhandlungen über das Freihandelsabkommen zwischen Vietnam und der EU (EVFTA), um die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Vietnam und der EU zu stärken.
- Investitionen:
Im März 2024 hat Deutschland 469 gültige Projekte mit einer Gesamtinvestitionssumme von 2,752 Milliarden US-Dollar in Vietnam. Damit gilt Deutschland als viertgrößter Investor der EU und 17. größter weltweit. Die meisten deutschen Projekte konzentrieren sich auf: (1) die verarbeitende Industrie mit 104 Projekten und einer Gesamtinvestitionssumme von 886,18 Millionen US-Dollar; (2) Produktion und Verteilung von Strom und Gas mit 8 Projekten und einer Gesamtinvestition von 704,38 Millionen US-Dollar; (3) Groß- und Einzelhandel sowie Reparaturdienstleistungen mit 68 Projekten und einer Gesamtinvestition von 208,26 Millionen US-Dollar. Es folgen Projekte in den Bereichen Wasserversorgung und Abwasserbehandlung, Bank- und Finanzwesen, Unterkunft und Verpflegung usw. Die deutschen Investitionen konzentrieren sich auf (1) 100% ausländisches Kapital mit 246 Projekten und einer Gesamtinvestition von 1,47 Milliarden US-Dollar, was 74,8% der Gesamtinvestition ausmacht; (2) Joint Ventures mit 72 Projekten und einer Gesamtinvestition von 492,57 Millionen US-Dollar, was 25% der Gesamtinvestition ausmacht; (3) der Rest in Form von Geschäfts Kooperationsverträgen.
Die deutschen Projekte sind in 37 Provinzen und Städten im ganzen Land verteilt, wobei sich die meisten in großen Städten mit relativ entwickelter Infrastruktur wie Dong Nai (mit 9 Projekten und einer Gesamtinvestition von 301,4 Millionen US-Dollar), Ho-Chi-Minh-Stadt (157 Projekte mit einer Gesamtinvestition von 292,93 Millionen US-Dollar) sowie Ninh Thuan, Thanh Hoa, Quang Nam, Hanoi usw. befinden.
Gegenwärtig gibt es etwa 350 deutsche Unternehmen, die in Vietnam tätig sind. Einige deutsche multinationale Konzerne investieren in Vietnam, darunter Siemens (Medizintechnik), B.Braun (Medizintechnik), Messer (Flüssiggaskühlung für die Metallurgie), Mercedes-Benz (Automobil), Bilfinger (Beratung, Design), Bosch (Maschinenbau), Deutsche Bank (Bank), Allianz (Versicherung), HDI (Versicherung), B.Braun, Messer, Tesa …
Bis heute haben vietnamesische Unternehmen 30 laufende Investitionsprojekte in Deutschland mit einer Gesamtinvestition von 120,6 Millionen US-Dollar. Vietnamesische Unternehmen investieren in Deutschland in Finanz- und Bankwesen, Einzel- und Großhandel – Automobile, Motorräder, Verpflegungs- und Unterkunftsdienstleistungen, Immobilien.